Die wirklich wichtigen Fragen

Gerade jetzt zu Allerheiligen, wenn wir unserer Liebsten gedenken, die nicht mehr unter uns sind, kommen mir die wirklich wichtigen Fragen vermehrt in den Sinn.

Denn es sind eben diese Fragen, auf die wir am Ende unserer Tage durch die Art und Weise, wie wir gelebt haben, antworten werden. Es sind Fragen, die wir nur allzu leicht in der Alltagshektik überhören und die wir gerne einmal mit seichter Ablenkung zu betäuben versuchen. Doch sie lassen sich nicht so einfach betäuben und schon gar nicht dauerhaft abschieben. Und das ist gut so. Denn ohne Antworten auf die Fragen des Lebens zu finden, drehen wir uns immer nur im Kreis. Wir fahren unbeschwert dahin im Karussell des Lebens und haben dabei noch jede Menge Spaß – wie es eben beim Karussellfahren ist. Aber dennoch drehen wir uns nur im Kreis, nicht selten, ohne es zu merken, und nicht selten ein Leben lang. Jeder von uns hat seine eigenen Fragen und muss, soll oder darf – je nach Sichtweise – auch persönliche Antworten darauf finden.

Ich möchte dir in keine Ratschläge, sondern lediglich Impulse geben. Darum bin ich jetzt auch offen zu dir und verrate dir meine persönlichen Lebensfragen. Ihrer wurde ich mir durch den Tod von geliebten Menschen bewusst. Den Antworten bin ich jeden Tag auf der Spur – jeden Tag ein bisschen mehr, so lange, bis auch ich am letzten Tag angekommen bin. Mir ist bewusst, dass ich diesen Fragen und mir selbst nichts vormachen kann. Denn sie haben mich schon durchschaut, bevor ich sie stelle.

Meine großen Fragen des Lebens lauten:

• Warum bin ich auf diese Welt gekommen?
• Warum hier, in diesem Land, und so, wie ich bin?
• Was darf oder soll ich in diesem Leben lernen?
• Wozu habe ich meine Stärken und Talente?
• Was mache ich aus ihnen?
• Wem kann ich damit nutzen?
• Wieso habe ich meine Schwächen und Ängste?
• Wie gehe ich mit ihnen um?
• Lebe ich so, wie ich es wirklich will?

Nun, diese Fragen stelle ich mir mehr oder weniger regelmäßig, manchmal bewusst und oft auch unbewusst. Das Spannende ist, dass ich jedes Mal unterschiedliche Antworten bekomme, die jedoch durch einen roten Faden verbunden sind. Ich nenne ihn den »Sinnfaden« und ich bin mir ziemlich sicher: Solang wir einen Sinn im Leben erkennen, ist jeder von uns auf dem richtigen Weg unterwegs. Der Sinnfaden lässt sich übrigens recht einfach finden, und zwar mit dieser ganz simplen Frage:

Was bedeutet dein Leben gerade jetzt, in diesem Moment, für dich?

Wenn wir nichts mehr in unserem Leben finden, das wir lieben, dann beginnt langsam, aber unaufhaltsam, eine besondere Energie zu wirken. Allmählich erfasst sie Teile unseres Lebens, dann Stück für Stück das Leben und schließlich den Menschen selbst. Es ist die Energie des Todes. Darum halte deinen Geist frisch! Bleib neugierig und sei immer offen für Neues! Bleib auch stets offen für neue und liebevolle Menschen, die in dein Leben kommen möchten! Habe Vertrauen in deinen roten Faden und halte dich an ihm fest – aber nicht zu fest!

Ich wünsche dir erfüllenden Antworten auf die Fragen deines Lebens!

Bild von Tabea auf Pixabay